Donnerstag, 27. August 2009

5. Runde

Die Königin von Hemer

GM Voicu-Jagodzinsky,Carmen (2275) - Zarges,Stephan (2042) [C54]
Stadtmeisterschaft Hemer (5), 23.08.2009

Im Zusammenhang mit der Remisdiskussion kam natürlich auch die Frage auf, ob ich ein solches in der letzten Runde annehmen würde. Meine Antwort, dass ich versuchen würde, gegen Carmen zu gewinnen, sorgte für allgemeine Heiterkeit. Der einzige, der mich nicht auslachte, war ihr Ehemann Andreas. Dieser setzte seine beste Leichenbestattermiene auf und murmelte: Respekt.

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.c3 Sf6 5.d3 a6 6.Lb3 0–0 7.h3 d5 8.De2 dxe4 9.dxe4 Le6 10.Lc2 Sd7 11.Sbd2 Sb6 12.0–0 Df6 13.Kh1

Z-Voicu-Pos1

Tfe8
besser gleich nach d8, das Tempo fehlt später 14.Sh2 Ld6 15.Sg4 Dh4 16.Df3 Lf8 17.Se3 Tad8

Z-Voicu-Pos2

Schwarz will Sd5 nicht zulassen. 18.Sf5 Df6 19.g4 h6 20.Tg1 g5 Frei nach dem Motto, wenn ich schon nicht Sf5 verhindern kann will ich wenigstens meinen Springer auf f4 einsetzen. 21.Sf1 Se7 22.S1g3 Dh8 Die schwarze Dame begibt sich freiwillig auf Tauchstation und wartet Sh5 nicht erst ab. Hier habe ich dann selbst Remis angeboten weil ich nicht mehr davon ausging zum Angriff zu kommen. 


Z-Voicu-Pos3

½–½

Carmen ist die einzige Person in meinem Bekanntenkreis mit eigenem Wikipediaeintrag. Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern und mir ist sie eine "richtige" Schachspielerin, was heißen soll dass Ihre Züge in der Regel auch Analysen standhalten und falls mal nicht, ihr der Erfolg dann recht gibt. Meine einzige Chance wäre gewesen, als erster anzugreifen was mir nicht gelang. So muss ich mich mit dem zweiten Preis trösten (schnief). Von dieser Stelle aus nochmal herzlichen Glückwunsch zum verdienten Gewinn. Ich hoffe wir sehen uns nächstes Jahr wieder.

Dieses Blog macht dann auch erstmal Pause. Für alle (auch noch kommenden) Kommentare und Anregungen sage ich Danke.

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Mittwoch, 26. August 2009

4. Runde

Der kleine Schachzauberkasten

Kramps,Rene (1995) - Zarges,Stephan (2042) [C55]
Stadtmeisterschaft Hemer (4), 23.08.2009
[Zarges,Stephan]


1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Lc5 4.Sc3 Sf6 5.Sd5 Jeder Schachspieler, der etwas auf sich hält, hat sein eigenes Eröffnungsrepertoire. Diejenigen, die Ihre Gegner gleich zu Beginn der Partie überrumpeln möchten, halten geradezu magische Züge für diesen Zweck bereit. Weiß tut einfach so als ob sein Angriff den Bauern e4 aufwiegen würde. Ich nahm mir (nicht zum ersten Mal) vor, die vielen Schachbücher, die ich besitze, doch endlich mal zu lesen.

Z-Kramps-Pos1

 0–0 Lieber solide 6.d3 Sxd5 7.Lxd5 d6 8.c3 Le6 9.Lxe6 fxe6 10.Db3

Z-Kramps-Pos2

Dc8 ist überraschender Weise gar nicht nötig weil nach 10...De8 11.Dxb7 Tb8 12.Da6 Dg6 möglich ist. 11.0–0 Lb6 12.Le3 De8 13.Tae1 Dg6 14.Dd1 Tf6 15.h3 Taf8 16.Sh2 De8 17.b4 Se7 18.d4 Sg6 19.g3 Dc6 20.Db3 Te8 21.h4

Z-Kramps-Pos3

Wer denkt, dass Schwarz hier gut Sxh4 gefolgt von Tg6+ und Dxe4 spielen kann?

Tf7
[Auf 21...Sxh4 folgt der Zwischenzug 22.d5 und Schwarz hat sich veropfert; Wer ordentliche Bauernstrukturen mag, wird hier 21...exd4 bevorzugen, z.B. 22.Lxd4 Lxd4 23.cxd4 Db6 24.h5 Sf8 25.Sg4 Tf7. 22.h5 Sf8 23.dxe5 dxe5 24.Lxb6 mit gleichzeitigem Remisangebot, was ich aufgrund der Turniersituation gerne annahm. ½–½

Die Sache verdient eine nähere Erläuterung. Schach ist Sport. Anders als bei den "richtigen" Sportarten ist hier jedoch ein Unentschieden per Vereinbarung möglich. Das würden sich Boxer oder Fußballer natürlich nicht erlauben. Dieser Punkt wurde auch in Hemer von den Teilnehmern diskutiert. Ich denke, dass man damit Leben muss und jeder für sich selbst einen Weg finden sollte. In meiner konkreten Situation sicherte mir das Remis ein Endspiel um den Sieg in der letzten Runde. Warum sollte ich mir das entgehen lassen?

Noch ein paar Worte zum Hemeraner Turnier. Die Spielbedingungen sind hervorragend, genauso die Organisation durch Detlef Zielert und Andreas Jagodzinsky. Hier trifft man auf besonders viele nette und intelligente Gesprächspartner. Ich werde mich den zahlreichen Stammgästen anschließen und nächstes Jahr wieder vorbei schauen. Das empfehle ich auch allen Lesern, besonders denen in meinem Verein. 


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Dienstag, 25. August 2009

3. Runde

Halloween in Hemer - Die Rückkehr des Jürgen Meyers

Zarges,Stephan (2042) - Messarius,Jürgen (2208) [C02]
Stadtmeisterschaft Hemer (3), 22.08.2009
[Zarges,Stephan]


1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Sc6 5.Sf3 Db6 6.a3 f6 7.b4 [ Siehe Runde 1: Die von Jürgen angedachte Killervariante war 7.Ld3 fxe5 8.dxe5 Sh6 9.Lxh6 Dxb2 und Weiß wird es nicht gelingen, die schwarze Dame zu fangen.] 7...cxd4 8.cxd4 fxe5 9.dxe5 Dc7 Schwarz setzt e5 unter Druck. 10.Lb2 Sh6 11.Ld3 Sf7 12.0–0 Guten Appetit!

Z-Messarius-Pos1

12...a6
Schwarz verzichtet auf den Bauern und spielt beengt aber solide. 13.Te1 g6 14.Sbd2 Lg7 15.Tc1 Ld7 16.Sb3 Lh6 17.Tc2 0–0 18.h4 um aktive Versuche wie g5 aus der Stellung zu nehmen. 18...Dd8 19.Sc5 Lc8

Z-Messarius-Pos2

20.Lc1 Nach der Partie fragte mich Bernd Kistner warum ich nicht einfach mit 20.Sxa6 einen Bauern eingesteckt hätte. Der Zug ist objektiv besser als mein Lc1. Ich hatte hier aber schon die Marschroute meines schwarzen Läufers im Kopf. Deshalb war mir nicht nach Bauernklau zumute; eine andere Idee ist 20.h5 20...Lg7 21.Lf4 Legt einen Zwischenstopp ein. Schwarz muss die Dinge auf sich zukommen lassen, da es an aktiven Möglichkeiten mangelt. 21...Se7 22.Sd4 Db6 23.Dg4 Sf5 24.Lxf5 Ich habe auch lange über 24.Sf3 nachgedacht. 24...gxf5 andersherum zu schlagen ist nicht besser. 25.Dh5 Te8 26.Tc3 Dd8 27.Tg3 De7 28.Tee3 bringt die letzte Reserve in Frontstellung. 28...Kh8 29.Tg6 sieht wunderschön aus und droht einiges aber hier und auch schon einen Zug vorher spuckt der Computer 29.Sxf5 mit Gewinn aus. 29...Kg8

Z-Messarius-Pos3

Jetzt ist scheinbar klar, dass Weiß opfern muss, um den Angriff fortzusetzen. Es fragt sich bloß wo. Dummerweise ging mir auch langsam die Zeit aus. Gegen das Qualitätsopfer auf e6 spricht, dass Schwarz seinen schlechten Läufer günstig abgeben kann und auch noch Entwicklungshilfe am Damenflügel erhält. Knobeln Sie es doch einfach mal selbst aus. Das Qualitätsopfer 30.Txg7+ beseitigt dagegen den guten schwarzen Läufer. 30...Kxg7 31.Tg3+ Kh8 32.Sf3 [32.Tg6 sollte stattdessen reichen um den Sack zu zumachen. Z.B. 32...Tg8 33.Tf6 Sd8 34.Lg5 De8 35.Th6 Dxh5 36.Lf6+ Tg7 37.Txh5] 32...Tg8 33.Sg5 Beide Spieler gingen davon aus, dass Schwarz nur mittels Rückopfer überleben kann. 33...Sxg5 Schwarz hat sich bisher sauber und zäh verteidigt, übersieht aber (genauso wie ich auch) 33...Tg7 mit unklarem Ausgang. Uups! 34.Lxg5 Txg5 35.hxg5 Ld7

Z-Messarius-Pos4

Nach insgesamt exzessivem Zeitverbrauch entschied ich mich nun schnell vom Modus "Romantik" auf "Buchhaltung" umzuschalten. 36.g6 Le8 37.Th3 Kg8 38.Dxh7+ Objektiv besteht kein Grund zum Damentausch. Aber ich hatte das sichere Gefühl, dass das Endspiel klar gewonnen ist. 38...Dxh7 39.gxh7+ Kh8 40.Sxb7 Die Zeitkontrolle ist überstanden. Die Bilanz ergibt 2 Mehrbauern plus guter Springer gegen schlechten Läufer. Schwarz könnte jetzt gut aufgeben. 40...Ta7

Z-Messarius-Pos5

Macht er aber nicht. Gute Spieler sind in dieser Beziehung mit Monstern aus Horrorfilmen zu vergleichen. Man sollte gut aufpassen, dass sie nicht doch noch mal aufstehen. 41.Sc5 a5 42.f4 axb4 43.axb4 Ta1+ 44.Kh2 Tb1 45.Tb3 Tc1 46.Sxe6 Lb5 47.Sd4 Lc4 48.Tb2 Kxh7 49.Sxf5 Kg6 50.Sd6 d4 51.b5 d3 52.b6 Überraschenderweise hat der Computer in der Analyse meiner Endspielführung nicht viel zu meckern. Aber jetzt sieht es so aus, als könnte er nochmal zurückkommen. 52...Tc2

Z-Messarius-Pos6

Kurz durchschnaufen und innehalten. Ich hatte noch 4,5 und er noch 2,5 Minuten auf der Uhr. Ich blieb ganz ruhig und entschied, ab jetzt nicht mehr mitzuschreiben. 53.Tb1 lässt sich auf gar nichts ein. 53...Ld5 54.b7 Txg2+ 55.Kh3 Lxb7 56.Sxb7 Te2 Das Brett war von einer Traube Schaulustiger umringt. Ich blieb weiterhin gelassen. Ein Zeichen für Coolness oder für zu niedrigen Blutdruck? 57.Sd6 Kh5 58.Kg3 Te3+ 59.Kf2 Th3 60.e6 Kg4 61.e7 Zu früh gespielt. Aber die Stellung verträgt schon längst auch schlechte Züge. 61...Tf3+ 62.Kg1 Tg3+ 63.Kf1 Tf3+ 64.Ke1 Te3+ 65.Kd2 Txe7 66.Tf1 Td7 67.Se4 Tf7 68.Ke3 Tf8 69.Tg1+ Kf5 70.Tg5+ Ke6 71.Sc5+ Kd6 72.Sxd3 Te8+ 73.Se5 Meine restliche Zeit reichte noch um den Bauern umzuwandeln und den schwarzen König am Brettrand einzuklemmen. Mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr war ich endlich für den Kopfschuss bereit. Jürgen hatte nur noch Sekunden, die er zum Gewinn durch Zeitüberschreitung ablaufen ließ. Die Sensation war perfekt. Zahlreiche Gratulanten beglückwünschten mich. Andreas Jagodzinsky sprach sogar von der schönsten Angriffspartie des Turniers. Auch wenn diese Perle kleinere Makel aufweist, bin ich doch stolz darauf, sie gespielt zu haben. 1–0

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2. Runde

Gewinnwahrscheinlichkeit=100% ?

Was dem Golfer sein Handicap ist dem Schachspieler seine DWZ, d.h. eine Kennzahl, die die ungefähre Spielstärke beschreibt. Sie reicht von etwa 500 (=Anfänger) bis etwa 2800 (=Weltmeister). Sämtliche Turnierschachpartien werden vom Deutschen Schachbund ausgewertet. Die Spieler verlieren bei Niederlagen Punkte und auch bei einem Remis gegen einen schwächeren Gegner. Umgekehrt sammelt man mit Siegen und Remis gegen Stärkere selbst Punkte hinzu. Dieses auf Wahrscheinlichkeitsrechnungen beruhende System ist bei den Turnierspielern überwiegend anerkannt und beliebt.

Das Schweizer (Turnier-)System sorgt dafür, dass in jeder Runde etwa punktgleiche Gegner zusammentreffen. Bei erfolgreichem Turnierverlauf werden die Gegner in der Regel von Runde zu Runde immer stärker. Diesmal jedoch treffe ich auf einen Vertreter einer leichteren Gewichtsklasse (=Humor!). Das Ganze ist natürlich relativ zu sehen. Mit meiner Spielstärke bin ich auch nur ein Zwischenglied in der Nahrungskette des Turnierschachs. Aber mathematisch betrachtet, kann ich die folgende Partie gar nicht verlieren.

Hullmann,Günter (1239) - Zarges,Stephan (2042) [C45]
Stadtmeisterschaft Hemer (2), 22.08.2009
[Zarges,Stephan]
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 exd4 4.Sxd4 Lc5 5.Sxc6 Df6 6.Dd2 bxc6 7.Sc3 Se7 8.Lc4 Sg6 9.0–0 Se5 10.Le2 d6 11.a3 Der erste etwas fragwürdige Zug. Plant Weiß etwa b4? Davon möchte ich ihn nicht abhalten und verzichte deshalb meinerseits auf den guten Zug a5, der mir das Läuferpaar sichern würde.

Z-Hullmann-Pos1

11...Le6 12.Sa4 Lb6 [Besser 12...Ld4 weil etwa nach  13.c3 der Dame das Feld c3 versperrt ist] 13.Sxb6 axb6 14.Df4 [Unbequemer ist  14.Dc3 ] 14...Ta4 [14...Dxf4] 15.Dxf6 gxf6 16.f3 f5 [16...Lc4 17.Te1 Lxe2 18.Txe2] 17.b3 Ta8 18.exf5 Lxf5 19.Lb2

Z-Hullmann-Pos2


Der Weiße kann es sich leisten c2 ungedeckt zu lassen, da er mit f4 droht. Die weiße Stellung verdient wegen der besseren Bauernstruktur und dem Läuferpaar den Vorzug. Darüber hinaus kann es auf der offenen e-Linie gefährlich werden. Höchste Zeit also um wieder in den Hypnosemodus zu wechseln. Zunächst spiele ich 19 ...Tg8.
20.c4
Besser sofort Tae1. Ich muss ihm den Zug noch schmackhafter machen 20...Sg6 21.Tae1 voilà [21.f4 hätte den nächsten Zug verhindert] 21...Sf4 22.Ld3+ Weiß gibt das Abzugsschach, aber der Punkt geht wieder an die Hypnosekröte.

Z-Hullmann-Pos3

[Mit 22.g3 Kd7 23.Kf2 hätte er noch das Gleichgewicht halten können.] 22...Le6 23.Le4 d5 [23...Txg2+ geht auch:  24.Kh1 Txb2 25.Lxc6+ Kf8 26.Lxa8 Lh3 27.Tg1 Lg2+ 28.Txg2 Sxg2] 24.Lxh7 verliert sang- und klanglos. [Besser 24.cxd5 cxd5 25.Lc1 Sxg2 26.Lxh7 Sxe1+ 27.Lxg8 Sd3 28.Lh7 Sxc1 29.Txc1 Kd7 mit der Drohung f5 und besserem Endspiel für Schwarz] 24...Txg2+ 25.Kh1 Txb2 26.Tg1 Txa3 27.Tg4 Taa2 28.Txf4 Txh2+ 29.Kg1 Txh7 30.Tg4 Kf8 31.Tg2 Tg7 0–1

Die Partie zeigt, dass es nicht allein reicht der bessere Spieler zu sein. Dummerweise zeigt sie aber auch nicht, dass ich besser gespielt habe. Was soll´s . Mund abwischen und weiter geht´s...


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Montag, 24. August 2009

1.Runde

Here I go again

Es ist mal wieder soweit. Die Stadtmeisterschaft 2009 in Hemer ist gerade beendet worden. Ihr geschätzter Autor nutzt die Gelegenheit um erneut seine kleinen Schachabenteuer zu präsentieren. Alle neuen Leser möchte ich bitten, die nachfolgenden Anmerkungen mit dem nötigen Humor zu betrachten. Statt gewissenhafter Analysen, die auf meinem Niveau sowieso nur jede Menge Mängel offenbaren würden, serviere ich einen Einblick in meine Gedanken und Gefühle während der Partien. Es erwartet Sie also der reinste Hokus Pokus.

Ich habe diesmal bewusst darauf verzichtet, die Partien noch am gleichen Tag zu veröffentlichen. Ich glaube, dass die taggleiche Beschäftigung mit den Partien, sich in Lippstadt negativ auf die Qualität meines Spiels ausgewirkt hat. Außerdem kann ich so nach einem schlechten Turnier einfach verschweigen, dass es stattgefunden hat. Aber Spaß beiseite, jetzt geht´s los.

Zarges,Stephan (2042) - Wahl,Carsten (1769) [C02]
Stadtmeisterschaft Hemer (1), 21.08.2009
[Zarges,Stephan]

1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Sc6 5.Sf3 Ld7 6.a3 a5 7.Ld3 Db6 8.0–0 Das Bauernopfer an dieser Stelle ist normal und Schwarz lässt sich nicht lange bitten. Mein mir bis dahin unbekannter Gegnerist aktiv bei den Königsspringern in Iserlohn. Dort spielen scheinbar alle die gleichen Eröffnungen und tauschen sich auch darüber aus. Während und nach der Partie herrschte reger Besuch an meinem Brett. cxd4 9.cxd4 Sxd4 10.Sxd4 Dxd4 11.Sc3 a4 Bis hierhin von Schwarz a Tempo gespielt. 12.Te1 Ich verzichtete auf 12.Sb5 um meinen Gegner zum Nachdenken zu zwingen. Nach allgemeiner Expertenmeinung spielte ich "verhalten". 12...Db6 13.Tb1 Lc5 14.Te2 Sh6

Z-Wahl-Pos1

Um der kritischen Variante nach Se7 und b4 auszuweichen. [Tatsächlich hat Schwarz hier nicht viel zu befürchten: 14...Se7 15.b4 axb3 16.Txb3 Dc7 17.Sb5 Lxb5 18.Lxb5+ Sc6 19.Tc2 Le7=] 15.Lxh6 Stellungsgerecht. Die anderen Iserlohner Spieler, die diese Partie verfolgten haben meine Spielweise in dieser Partie kritisiert. Jürgen Messarius wählte in unserer Partie in der dritten Runde sogar bewusst eine ähnliche Variante, in der mir Lxh6 besonders schmackhaft gemacht wird. Hierzu später mehr... 15...gxh6 16.b3 axb3 17.Txb3 Dc7 macht mir das Leben einfacher [17...Da5] 18.Sb5 Lxb5 19.Lxb5+ Kd8 20.Tc2 De7 21.Dg4 Tc8 22.Ld3 f6 Geht nicht. Oder doch?

Z-Wahl-Pos2

Ich investierte nochmal einiges an Bedenkzeit. 23.exf6 Dxf6 24.Lf1 Der Computer empfiehlt sogar 24.Txb7 Mein Zug hat einen anderen Vorteil. An dieser Stelle entwickelte ich nicht nur hellseherische Fähigkeiten und sah die nächsten Zügen voraus, sondern hypnotisierte meinen Gegner zu den nächsten Zügen. 24...Tf8 Nach dem "aktiven" Turmzug folgt ein Konter 25.Tf3 Nun führt das "natürliche" 25...Dg6 direkt in den Abgrund. Oder wie es Jürgen Messarius ausdrückte: Die erste "richtige" Drohung entscheidet die Partie.

Z-Wahl-Pos3

26.Dxg6 [26.Txc5 gefällt dem Computer noch etwas besser] 26...hxg6 27.Txc5 Txf3 28.Txc8+ Kxc8 29.gxf3 Der Rest ist, wie man so schön sagt, Sache der Technik.

Z-Wahl-Pos4

Kd7
[29...g5! ist hartnäckiger] 30.f4 Kd6 31.Kg2 e5 32.Kf3 g5 33.fxg5 hxg5 34.Kg4 e4 35.Kxg5 Ke5 36.h4 d4 37.h5 d3 38.h6 1–0

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Sonntag, 14. Juni 2009

7. Runde

Zum Frühstück wieder daheim

In der heutigen  Partie hat mein Gegner in der Eröffnung einen Bauern auf e4 eingestellt und die Partie daraufhin sofort aufgegeben. Er kannte diese Webseite offenbar nicht.

Die Wiedergabe dieser belanglosen Partie schenke ich mir.

Das Turnier beende ich mit 50% auf einem Mittelfeldplatz. Das Ergebnis ist sicher enttäuschend. Allerdings habe ich auch einige Erkenntnisse gewonnen, die mir helfen werden mein Spiel zu verbessern.
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Samstag, 13. Juni 2009

6. Runde

Der taumelnde Boxer

(506) Zarges,Stephan (2094) - Neukötter,Max (1953) [B31]
Turm Open Lippstadt (6), 13.06.2009
[Zarges,Stephan]

1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 g6 4.Lxc6 dxc6 5.h3 Lg7 6.d3 e5 7.Sc3 Se7 8.Le3 Dd6 9.Dd2 0–0 10.Lh6 b5 11.0–0 a5 12.Lxg7 Kxg7 13.Sh2 Le6 14.f4 exf4 15.Txf4 f5 16.Th4 h5!

Z-Neukötter-Pos1.jpg

Die einzige befriedigende Verteidigung gegen meinen Schablonenangriff. 17.Sf3 [17.Dg5 Dd4+ 18.Kh1 Df6 19.Txh5 Dxg5 20.Txg5 c4 21.Sf3 cxd3 22.cxd3 Tad8 23.exf5 Lxf5 24.d4 Viel hat Weiß nicht erreicht.] 17...b4 18.e5 Das entstehende Endspiel erschien mir sehr vorteilhaft. Schwarz spielt in der Folge sehr geschickt. 18...bxc3 19.exd6 cxd2 20.dxe7 Tfe8 21.Sxd2 a4 22.Tf4 Txe7 23.Te1 Kf6 24.Sb1 [Besser 24.Tff1 Lxa2 25.Se4+] 24...g5 25.Tff1 Lxa2 Mit Remisangebot. Ich dachte hier immer noch, dass das Endspiel eigentlich nicht zu verlieren ist.


Z-Neukötter-Pos2.jpg
 26.Txe7 Kxe7 27.Sc3 Le6 28.Ta1 c4 29.dxc4 Lxc4 30.b3 Le6 31.Sxa4 Ta5 32.Kf2 Kf6 33.Td1 c5 34.c4? Hier dachte ich besonders schlau zu sein... 34...Lxc4 35.Sxc5 Txc5 36.Tc1 Ke5 37.h4 Ich dachte, dies wäre der Gewinnzug. 37...g4 38.g3 Kd4!


Z-Neukötter-Pos3.jpg
Langsam wurde mir klar, dass nicht ich es sein würde, der das Bauernendspiel gewinnt. Bxc4 sollte zu einem quälenden Remis reichen. Auf der Suche nach etwas besserem fand ich 39.Td1+?? Ld3 0–1

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5. Runde

Voll auf die 12

(505) Hesse,Michael (1916) - Zarges,Stephan (2094) [E24]
Turm Open Lippstadt (5), 13.06.2009

1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.a3 Lxc3+ 5.bxc3 c5 6.f3 Sh5 Ein neckischer Zug. Vor allem gespielt um f5 vorzubereiten. 7.Sh3 f5 8.Dd3 0–0 9.Lg5 Sf6 Der Springer hat seinen Zweck erfüllt und kehrt zurück. Die Stellung bis zum 13. Zug hatte ich so vorausberechnet und als für mich günstig eingeschätzt.

Z-Hesse-Pos1.jpg

10.e4 fxe4 11.fxe4 Da5 12.Lxf6 Txf6 13.e5 Tf8

Z-Hesse-Pos2.jpg

14.Sg5?!
[Nach dem korrekten 14.d5 ist das Spiel unklar.] 14...Tf5 15.d5 Weiß spielt sehr mutig. Nach einem Rückzug des Springers kracht allerdings auch das Zentrum zusammen. 15...Txg5 16.De3 Tf5 17.Kd2 Trotz der Mehrfigur hat Schwarz noch eine Menge Probleme zu überstehen. Hier und in der Folge kann Schwarz natürlich auch etwas anderes spielen. 17...exd5 18.cxd5 d6 19.exd6 Dd8 20.Ld3 Txd5 21.Kc2 Txd6 22.Tae1 Ld7 23.Lc4+ Kh8 [23...Kf8 24.Thf1+ Tf6 25.Dxc5+ De7 26.Dxe7#] 24.Thf1 Sa6 Einfacher ist La4+ gefolgt von Sd7 und Sf6. Der Zug ist objektiv in Ordung aber unnötig kompliziert. 25.Tf7 Tf6 26.Te7 Da5 27.Kb2 Db6+? Ein Schritt vom rechten Weg. [27...Da4 sollte gewinnen. 28.Lb3 Tb6 29.c4 Dc6] 28.Ka1 Lc6? Hier war ich völlig ahnungslos. [Auf das ursprünglich geplante 28...Lb5 folgt nicht etwa 29.Tb1Sb4! (sondern 29.Dg5 Tg6 30.Df5 mit Zugwiederholung nach 30...Tf6 die ich mit dem nächsten Zug nochmal vermeiden konnte, weil ich dann wieder mit der Dame rechtzeitig nach d8 komme. Wenn ich geahnt hätte ...)

Z-Hesse-Pos3.jpg

29.Txg7! [29.Dg5 Tg6 30.Df5] 29...Te8 Panik. Jetzt steht alles perfekt für 30.Dxe8+! Hier hätte ich natürlich auch aufgeben können. In beiderseitiger Zeitnot hoffe ich noch auf ein Wunder, das aber ausbleibt. 30...Kxg7 31.De7+ Kg6 32.Ld3+ Kg5 33.Te5+ Kg4 34.Dxf6 Lxg2 35.Tg5+ Kh3 36.Th5+ Kg4 37.Df5#

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Freitag, 12. Juni 2009

4. Runde

Fleisch und Kartoffeln

(504) Zarges,Stephan (2094) - Fox,Jonas (2038) [C02]
Turm Open Lippstadt (4), 12.06.2009
[Zarges,Stephan]
1.e4 e6 2.d4 d5 3.e5 c5 4.c3 Sc6 5.Sf3 Db6 6.a3 Sh6 7.b4 cxd4 8.cxd4 Sf5 9.Lb2 Le7 10.Ld3 Ld7 11.Lxf5 exf5 12.Sc3 Le6 13.0–0 0–0 14.Sa4 Dd8 15.Tc1 Tc8 16.Sc5 Db6 17.Sa4 Db5 18.Te1 g5? Durchaus ein Standardzug für Schwarz in dieser Variante. Dummerweise funktioniert er in der konkreten Stellung mehr schlecht als recht.

Z-Fox-Pos1.jpg

19.Sxg5 Eine böse Überraschung für Schwarz. Materiell bleibt es ausgeglichen aber der Königsflügel wird geschwächt. 19...Lxg5 20.Tc5 Da6 21.b5 Da5 22.bxc6 b5 23.Sc3 a6 Weiß steht zweifellos gut, aber hier gilt es die richtige Aufstellung für den Schlußakkord einzunehmen (dachte ich). Ich hatte ein paar Minuten in Lc1 investiert, konnte aber keinen konkreten Gewinn ausmachen. Deshalb entschied ich, hier von "schön spielen" auf "pragmatisch" umzuschalten.

Z-Fox-Pos2.jpg

Ich entschied mich für die Rückentwicklung 24.Sb1?! was es auch ermöglicht ohne Qualitätsopfer des Tc5 zu spielen. [Überraschender weise ist hier die andere Rückentwicklung 24.Tf1! das Beste z.B. 24...Le7 25.Sxd5 Lxd5 26.Txd5 Txc6 27.Td7 Tc7 28.Txc7 Dxc7 29.d5+-] 24...Kh8! Schwarz findet noch eine Verteidigung. 25.Lc3 Db6 26.Dh5 Tg8 27.Sd2 Txc6 [Besser ist 27...Le7 ] 28.Sf3 Le7 29.Txc6 Dxc6 30.Ld2 f4! Obwohl Schwarz hier schon in Zeitnot war, findet er noch sehr lästige Verteidigungszüge. 31.h3

Z-Fox-Pos3.jpg

Lxa3
Ganz schön dreist gespielt. Einfacher war hier und auch noch im nächsten Zug Dc2 um Dg6 zu spielen. 32.Lxf4 Le7 33.Tc1 Dd7 34.Lg5 Lxg5 35.Sxg5 Tg7 36.Dh6 droht hinterhältig Sxh7 36...De7 37.f4 b4 38.Tc6

Z-Fox-Pos4.jpg

Tg6??
In hoher Zeitnot gespielt. Aber auch sonst wird es langsam eng für Schwarz, der nicht mehr alle Löcher stopfen kann. 39.Dxh7# 1–0

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3. Runde

Zuviel gewollt

(503) Jesse,Ingemars (2185) - Zarges,Stephan (2094) [C45]
Turm Open Lippstadt, 12.06.2009
[Zarges,Stephan]
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.d4 exd4 4.Sxd4 Lc5 5.Le3 Df6 6.c3 Sge7 7.g3 d5 8.Lg2 dxe4 9.Sd2 Lxd4 10.cxd4 Lf5 11.Sxe4 Dg6 12.Sc3 Ld3 13.d5 Se5 14.Da4+ c6 15.0–0–0 0–0 16.dxc6 Harmlos.

Z-Jesse-Pos1.jpg

  [Ich wollte mehr als ein sicheres Remis nach 16...S7xc6 17.Le4 Lxe4 18.Dxe4 Dxe4 19.Sxe4=] 16...b5?  Nach Sxb5 funktioniert das ganze ausgezeichnet. Aber viel einfacher ist 17.Dd4

Der Rest der Partie ist ein einziger Schwindelversuch.  b4 [Dummerweise funktioniert 17...S7xc6 nicht. 18.Lxc6 Dxc6 19.Dxe5! b4 20.Dd5+-] 18.Dxe5 bxc3 19.Dxc3 Lb1 20.Lc5 Weiß gibt sich auch in der Folge keine Blöße.

Z-Jesse-Pos2.jpg

 Lxa2
[Weil nach 20...Tfe8 21.Lxe7 gewinnt] 21.Lxe7 Db1+ 22.Kd2 Df5 23.Lxf8 Dxf2+ 24.Kc1 Txf8 25.Td2 Df5 26.Dc2 Db5 27.c7 Le6 28.Te1 Da5 29.Txe6 fxe6 30.Dc6 1–0

Z-Jesse-Pos3.jpg

Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass ich manchmal (mit Schwarz gegen stärkere Gegner) doch mit einem Remis zufrieden sein sollte. Natürlich nur dann, wenn kein Gewinn in Sicht ist ;-)

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Donnerstag, 11. Juni 2009

2. Runde

Angriffssieg

(503) Zarges,Stehan (2094) - Tran,Duc Cuong (1771) [B80]
Turm Open Lippstadt (2), 11.06.2009
[,Stephan]
1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 a6 5.Sc3 Dc7 6.g3 Sf6 7.Lg2 d6 8.0–0 Le7 9.Le3 0–0 10.f4 Sbd7 besser Sc6 11.g4 Tb8 12.g5 Se8 13.Tf3 b5 14.Th3 g6 15.De1 Kommt jemandem das Angriffsschema bekannt vor?

Z-Tran-Pos1

 15...Sb6 [15...b4!? 16.Sce2 Sb6 17.Th6 f6 ist durchaus spielbar] 16.Th6 [Nach 16.Dh4 folgt 16...h5 was hier nicht so einfach zu knacken ist.] 16...f5 Schwarz möchte sich mit Ld8 oder Tf7 verteidigen. Dummerweise schwächt der Zug aber das Feld d5 unheilbar. [16...Sc4 kommt bereits zu spät weil nach 17.Dh4 Sg7 18.Lf3! Sxe3 19.Txh7 Sh5 20.Lxh5 Kxh7 21.Lxg6+ der Ofen aus ist.] 17.exf5 exf5 18.Sc6

Z-Tran-Pos2
Lb7 Hier hilft auch kein anderer Zug.

 19.Sd5 Sxd5 20.Lxd5+ Kh8

Z-Tran-Pos3

 21.Txh7+ Kxh7 22.Dh4+
 1–0

So, das klappte schon besser. So kann es morgen weitergehen.

Übrigens ist auch eine Liveübertragung der fünf Spitzenbretter im Internet geplant. Schaut mal unter http://www.lsv-turm.de/ vorbei.
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1. Runde

Die hätte Dürwald gewonnen...
wenn nicht im Angriff, dann im Endspiel

(501) Gelashvili,Vakhtang (1889) - Zarges,Stephan (2094) [C63]
Turm Open Lippstadt (1), 11.06.2009
[,Stephan]
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 f5 4.d3 fxe4 5.dxe4 Sf6 6.Sbd2?! Lc5 7.h3?! Mit solchen Zügen kann man als Weißspieler nicht ernsthaft auf Vorteil  hoffen. 7...d6 8.De2 0–0 9.Sb3 Lb6 10.Lg5 De8 11.0–0–0 Le6 12.Lc4 a5 13.Lxf6 Passt ins Bild. 13...Txf6 14.a3 a4 15.Sbd2 Sa5 16.Lxe6+ Dxe6 17.Kb1 Lc5 18.Thf1 De8 19.Dd3 b5 20.c3 Versucht Beton anzurühren.

 An dieser Stelle habe ich einiges an Bedenkzeit investiert um eine Angriffsaufstellung zu finden. 20...Kh8 21.h4 Tb8 22.Tc1 Sc4 23.Kc2 Jetzt will er sich aus dem Staub machen. 23...Dc6 [Einfacher ist 23...Sxd2 24.Dxd2 Dg6 mit Bauerngewinn. Ich wollte aber angreifen (und vielleicht auch schön spielen).] 24.Sxc4 bxc4 25.Dxc4 Txb2+ 26.Kd3

Z-Gelashvili-Pos1

 Mein Gegner hat bis hierhin mehrere zweifelhafte Züge gemacht. Sein König hat keine Felder mehr. Ich spürte, das hier etwas drin sein musste und investierte nochmal 10 Minten Bedenkzeit in 26...d5! 27.exd5 e4+? Hier kam ich bei der Vorausberechnung durcheinander. Mit nur noch 10 Minuten auf der Uhr versuchte ich mich irgendwie durchzuhangeln. [Der Ausheber ist 27...Td6! Bei der Vorausberechnung habe ich mich am Ende im Grundreihenmatt gewähnt. Aber das ist Quatsch. 28.Ke4 Txd5! 29.Dxd5 Dg6+ 30.Kxe5 Te2+ 31.Kf4 Ld6+ 32.Se5 Txe5–+] 28.Dxe4 Db5+ 29.c4 Db3+ 30.Tc3 Da2 31.De1 Weiß verteidigt sich weiterhin zäh. Ich hoffte noch immer, die Partie im nun zwangsläufig folgendenEndspiel zu gewinnen.

31...Lxa3 32.Da1 Txf2 33.Dxa2 Txa2 34.Tc2 Txc2 35.Kxc2 Ld6 36.Te1 Kg8 37.Te2 h5 38.Kd3 Tf8 39.Kd4 Tb8 40.Ta2 a3 Mit nur noch 3 Sekunden auf der Uhr gespielt. Die Digitaluhr machte es möglich.

 41.Kc3?! [Ich ahnte hier bereits, dass 41.c5! Tb4+ 42.Kc3 Lxc5 43.Txa3 nur Remis wird.] 41...Kf7 42.Sg5+ Kg6 43.Se4 Tb2 Findet der Computer gar nicht gut. [Ob  43...Le5+ bessere Gewinnchancen bietet? 44.Kc2 Tb4 45.Sd2 Lb2 46.Sb1 Txc4+ 47.Kb3 Tc5 48.Sxa3 Lf6 49.Td2 Lxh4 50.d6 cxd6 51.Txd6+ Lf6 52.Sc4 So einfach ist die Sache nicht.] 44.Txb2 Le5+ 45.Kc2 axb2 46.c5 Kf5 47.Sd2

Z-Gelashvili-Pos2

 Lf6? Genauso schwach wie mein nächster Zug. [Die letzte Chance bot 47...Ld4! 48.d6 cxd6 49.c6! (Schwieriger wird 49.cxd6 Ke6 50.Se4 Le5 51.Kb1 Lxd6 52.Kxb2 Le7 53.Kc3 Lxh4 54.Kd4 Kf5 55.Kd5 Le1) 49...Ke6 50.Sc4 Le5 51.Kb1 Ke7 52.Sb6 d5 53.Sxd5+ Kd6 54.c7 Kd7 55.Kc2 Lxc7 56.Kxb2 mit guten Gewinnchancen für Schwarz] 48.Sc4 Ke4? [48...Lxh4 49.c6 Ld8 50.d6 Ke6 51.dxc7 Lxc7 52.Kxb2 Kd5 53.Kc3 Kxc6 54.Kd4] 49.d6 cxd6 50.c6 Ld8 51.Sxd6+ Kd5 52.Se8 Kxc6 53.Sxg7 Lxh4 Hier habe ich selbst Remis angeboten.

Z-Gelashvili-Pos3

 Mein Gegner überraschte mich mit der Aussage, dass er jetzt auf b2 genommen hätte, was die Partie sogar noch verlieren würde. Wahrscheinlich wollte er mich nur noch mehr ärgern. Andererseits zeigt das, das man mit Remisangeboten keine Partie gewinnen kann. Na ja, obwohl ich gar nicht schlecht gespielt habe, bleibt am Ende nur ein halber Punkt. Zu der Enttäuschung kommt auch noch der Ärger über die verschwendete Energie. Hoffentlich läuft es gleich besser... ½–½

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Mittwoch, 10. Juni 2009

Fingerübung Nr. 2

So, die Arbeit ist geschafft und kann für ein paar Tage ausgeblendet werden. Statt stundenlang im Büro zu sitzen und über Akten zu grübeln, werde ich bis zum Sonntag am Turm Open in Lippstadt mitspielen. Dort werde ich auf einem vermutlich weniger bequemen Stuhl stundenlang über dem Schachbrett brüten.

Für einen kurzen Moment frage ich mich, warum ich mir gerade dieses Hobby ausgesucht habe und nicht eher etwas aufregendes wie Tiefseetauchen, Fallschirmspringen oder Wellenreiten.  Vielleicht deshalb, weil man auch am Schachbrett Extreme erleben kann. Außerdem kann das ganze besser mit den angenehmen Dingen des Lebens (Rauchen, Saufen, Schwätzen) verbinden. Versucht das mal bei einem Tauchgang!

Außerdem hätte ich vermutlich nichts, worüber ich bloggen könnte. Ich freue mich darauf, dass es endlich losgeht.

Was erwarte ich mir?

Schöne Partien, viele Punkte und viel Spaß

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Montag, 1. Juni 2009

Fingerübung Nr. 1

Am 11.06.09 startet das Turm-Open in Lippstadt. Ich werde diesmal nicht nur teilnehmen sondern auch meine Eindrücke täglich bloggen. Ich denke, dass motzt das Ganze ein wenig auf.

Da ich bisher noch nie etwas im Internet veröffentlicht habe, sind vorab einige Fingerübungen nötig. Ich beginne zur Probe mit  einer Partie von meiner letzten Teilnahme 2003.

Zarges,Stephan (1985) - Kebbedies,Frank (1906) [C77]
Turm Open Lippstadt (4), 20.06.2003

1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.d3 d6 6.c3 Le7 7.Sbd2 0–0 8.Sf1 b5 9.Lc2 d5 10.De2 dxe4 11.dxe4 Le6 12.Se3 Sg4 13.0–0 Sxe3 14.Dxe3 h6 15.h3 Db8 16.Sh2 Lg5 17.Dg3 Lxc1 18.Tfxc1 Dd8 19.Sf1 Dg5

  Z-Kebbedies-Pos1

 Bis hierhin hatte die Partie durchaus originelle Momente. Etwas besseres als den unspektakulären Damentausch sehe ich nicht. 20.Dxg5 hxg5 21.Se3 Tfd8 22.Kf1 Se7 23.Td1 c5 24.a4 b4 25.a5 Kf8 26.Ld3

Z-Kebbedies-Pos2
 
 Ke8?! Sehr viel lästiger wäre Lb3 gewesen. Jetzt spiele ich auf Kontrolle von d5. 27.Lc4 Lxc4+ 28.Sxc4 Sc6?! 29.Td5 Die Partie spielt sich bis zum Schluss wie von selbst. 29...Txd5 30.exd5 Se7 31.Td1 Td8 32.d6 Sc6 33.Td5 Natürlich 33...bxc3 34.bxc3 f6 35.Txc5 Sa7? 36.Tc7 Td7 37.Sb6 Tf7 38.d7+
 
Z-Kebbedies-Pos3

 1–0
Ich hoffe, dass diese Kostprobe gefällt und Lust auf mehr macht...
Für ein Feedback mailt mich einfach an.


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